Hinter der eher unscheinbaren CAS-Nummer 56-81-5 verbirgt sich reines Glycerin, eine natürliche Substanz, die in allen lebenden Zellen vorkommt.
Die exakte chemische Bezeichnung dieses Alkohols lautet Propan-1,2,3-triol und gibt einen Hinweis darauf, dass es sich um ein dreiwertigen Alkohol des Propans handelt.
Seit 1965 vom Chemical Abstracts Service (CAS), einer 1907 gegründeten Unterabteilung der American Chemical Society, vergeben, dient die international anerkannte CAS-Nummer der eindeutigen Identifizierung der damit bezeichneten chemischen Substanz. Sie reicht jedoch nicht aus, um verschiedene Reinheiten oder Qualitäten auseinanderzuhalten.
Jede CAS-Nummer besteht aus drei durch Bindestriche getrennte Zahlen. Die erste enthält bis zu sieben, die zweite immer zwei Ziffern. Die einstellige dritte Zahl stellt eine Prüfsumme dar, mit der sich die gesamte Nummer auf ihre Plausibilität hin überprüfen lässt. Die Vergabe der CAS-Nummern folgt keiner inneren Ordnung, sondern geschieht in aufsteigender Reihenfolge.
Glycerin ist unter Raumtemperatur eine farb- und geruchlose dickliche Flüssigkeit, die süßlich schmeckt und wasseranziehend wirkt. Mit ihren drei Hydroxygruppen gehört die Substanz zu den dreiwertigen Alkoholen. Da das Glycerinmolekül eine starke Polarität aufweist, ist es gut wasserlöslich. In Ether, Petrolether, Chloroform und fetten Ölen ist es hingegen unlöslich. Unterhalb des Schmelzpunktes von 17,8 °C kristallisiert wasserfreies Glycerin.
Dank seiner drei OH-Gruppen ist Glycerin sehr reaktionsfreudig. Unter Hitzeeinwirkung bildet es weißen Dampf. Mit getrocknetem Kaliumpermanganat reagiert es zunächst unter Rauchbildung und starker Wärmeentwicklung. Bei Überschreitung der Zündtemperatur kommt es zur Selbstentzündung. Das Glycerin oxidiert zu Kohlenstoffdioxid, Wasser, Braunstein und Kaliumkarbonat. Darüber hinaus können auch andere Verbindungen entstehen, beispielsweise braunes Mangan(III)-oxid oder grünes Kaliummanganat(VI).
In Kombination mit Salpetersäure entsteht Glycerinsäure. Wird hingegen eine Nitriersäure aus rauchender Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure verwendet, bildet sich Trisalpetersäureglycerinester, besser bekannt als der Sprengstoff Nitroglycerin.
Da es Wasser bindet, ist reines Glycerin ein wichtiger Bestandteil kosmetischer Artikel wie Salben, Feuchtigkeitscremes und Zahncremes. Es hält die Haut nicht nur geschmeidig, sondern sorgt mit seiner wasseranziehenden Wirkung auch dafür, dass sie nicht dehydriert. Unter der E-Nummer 422 wird Glycerin Lebensmitteln zugegeben, die nicht austrocknen dürfen, etwa Marzipan, Kaugummi oder Margarine.
Glycerin mit der CAS-Nummer 56-81-5 ist ein hervorragender Weichmacher, der beispielsweise Folien auf Stärkebasis beigemischt wird, damit diese nicht spröde werden. Darüber hinaus dient es als Frostschutzmittel und Schmierstoff sowie als Reaktant bei der Herstellung von Farbstoffen, Kunststoffen und Microchips. Immer größeres Interesse findet es außerdem als Futtermittel für Hühner, Wiederkäuer und Schweine.
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet des Glycerins ist die Medizin. Als 10-prozentige Lösung wird es zur Behandlung des Hirnödems infundiert. In Form von Zäpfchen dient es als Abführmittel. Überdies kommt 56-81-5 als Lösungsmittel, Lösungsvermittler, Feuchthalter und Weichmacher in der Pharmazie zur Anwendung.