Ursprünglich wurde Glycerin (Propan-1,2,3-triol) als Nebenprodukt in der Seifenherstellung gewonnen.
Der deutsch-schwedische Apotheker und Chemiker Carl Wilhelm Scheele stieß 1779 erstmals auf diese Verbindung, als er Olivenöl mit Bleioxid verseifte.
Ein erstes Verfahren für die Synthetisierung reinen Glycerins in industriellem Maßstab entwickelte der englische Industrielle, Industriechemiker und Pflanzenzüchter George Fergusson Wilson im Jahr 1854.
Heute wird der dreiwertige Alkohol unter anderem petrochemisch aus Propen gewonnen, das beim Cracken langkettiger Alkane entsteht. Hierbei wird das Propen zunächst zu Allylchlorid (3-Chlorpropen) chloriert und dieses anschließend in mehreren Zwischenschritten in Glycerin umgewandelt.
Darüber hinaus lässt sich der Alkohol chemisch als Kuppelprodukt beim Verseifen natürlicher Fette und Öle im Rahmen der Seifengewinnung erzeugen. Hierzu wurden früher vor allem tierische Fette verwendet.
Mittlerweile wird Propan-1,2,3-triol auch als Nebenprodukt in der Biodieselproduktion erzeugt. Dies passiert durch die Umesterung meist pflanzlicher Öle mit Methanol. Hierbei entstehen aus einem Fettmolekül (Triglycerid) und drei Methanmolekülen Glycerin und ein Gemisch aus Fettsäuremethylestern (FAME).
Eine biotechnologische Herstellung des Glycerins durch Fermentation ist ebenfalls möglich. Hefen stellen die Gärung unter Beigabe von Sulfit auf Glycerinbildung um. Als Substrat eignet sich Melasse, die neben einem hohen Zuckeranteil auch viel Sulfit enthält.